Migräne bei Kindern und Jugendlichen

Auch Kinder und Jugendliche leiden bereits immer häufiger an zum Teil heftigen Migräne-Anfällen. Schon in der Kleinkindzeit können Migräne-Attacken auftreten, die meist mit heftigem Schreien gekennzeichnet sind und oft mit Erbrechen einhergehen. Bereits in der Grundschulzeit klagen mehr als die Hälfte der Kinder über zeitweise auftretende Kopfschmerzen. In etwa 12% der Fälle handelt es sich hierbei um Migräne. In der Pubertät erhöht sich der Anteil auf 20% und im Erwachsenen-Alter auf 24%. Hierbei sind Mädchen und Frauen mit 18% etwa dreimal häufiger betroffen als Jungen und Männer mit 6%.

Definition der Migräne

Eine Migräne wird charakterisiert durch starke Kopfschmerzen, die bei Kindern und Jugendlichen meist beidseitig, bei Erwachsenen vermehrt einseitig auftreten.

Dabei kann es im Vorfeld der Schmerzen zu Vorboten in Form von Wahrnehmungsstörungen (meist Sehstörungen wie Augenflimmern oder Blendungsgefühl) oder Gereiztheit und Stimmungsschwankungen kommen. Typisch für einen Migräne-Anfall ist eine zunehmende Schmerz-Intensität bei körperlicher Betätigung. Es besteht zusätzlich in der Regel eine stark erhöhte Licht- und Geräuschempfindlichkeit. Manche Kinder und Teenager klagen außerdem noch über Übelkeit (zum Teil mit Erbrechen) und Kreislaufprobleme wie Schwindel.

Die Kopfschmerzen können über Stunden bis Tage anhalten und können durch die starke Intensität einen Erschöpfungszustand bewirken. In der Regel sind die Schmerzen im Bett bei ruhigem abgedunkeltem Zimmer leichter erträglich.

Speziell bei Kindern kann eine Sonderform der Migräne mit Übelkeit, Schwindel und Bauchschmerzen auch ohne Kopfschmerzen vorliegen.

Die Anfallshäufigkeit kann zwischen täglich, mehreren Migräne-Attacken pro Woche und selten auftretenden Anfällen liegen und phasenweise stark schwanken. In der Medizin wird angenommen, dass sowohl die Freisetzung von entzündungsvermittelnden Botenstoffen als auch stark geweitete Blutgefässe im Kopfbereich eine Rolle spielen.

Meist findet sich noch mindestens ein weiteres Familienmitglied mit Migräne-Neigung, daher werden genetische Faktoren als eine Teil-Ursache für das Auftreten von Migräne vermutet. Das bedeutet jedoch unserer Erfahrung nach nicht, dass Migräne nicht ausgezeichnet und wirksam behandelt werden kann.

Entgegen dem jetzigen Kenntnisstand in der Schulmedizin gibt es unserer Erfahrung nach durch die Kombination wirksamer psychotherapeutischer und ganzheitlicher Behandlungsmethoden in den allermeisten Fällen für Migräne-Patienten die Möglichkeit, ohne Schmerzmittel dauerhaft anfallsfrei und damit schmerzfrei zu leben.

Auslöser für Migräne

Typische auslösende Faktoren sind neben einer Laktose-Unverträglichkeit oft Fehlstellungen der Halswirbelsäule und eine psychische Belastung. Als akut anfallsauslösende Bedingungen sind Stress, mangelnde Flüssigkeitszufuhr, ein Schlafmangel oder auch eine erhöhte körperliche Belastung zu nennen.

Migräne erkennen

Die Diagnose einer Migräne erfolgt durch die Erhebung der Anamnese und die Befragung zu Art und Auftreten der Symptome. Durch medizinische Untersuchungen (wie EEG, Computertomografie und Kernspintomografie) können lediglich andere körperliche Ursachen für das regelmäßige Auftreten Kopfschmerz ausgeschlossen werden. Wir beraten Sie gerne in einem ersten Gespräch mit Ihrer Tochter/Ihrem Sohn, ob und in welchem Umfang Untersuchungen durchgeführt werden sollten. Oft vereinbaren wir eine psychologische Testdiagnostik, um mehr nützliche Informationen zu gewinnen, in der Regel kann jedoch bereits im Erstgespräch ein spezifischer Behandlungsplan gemacht werden.

Migräne behandeln

Als Behandlungsmethoden kommen, häufig auch in Kombination folgende Therapiemethoden zum Einsatz, die wir in unserer Praxis anbieten:

Die Neigung zu Migräne-Anfällen ist unserer Erfahrung nach zwar als Veranlagung zu sehen, ein schmerzfreies Leben ist jedoch meist auch ohne Schmerzmittel möglich.