Craniosacral-Therapie

Diese sanfte, jedoch sehr wirksame manuelle Behandlungsform der Körpertherapie hat sich vor etwa dreißig Jahren in den USA aus der Osteopathie heraus entwickelt. Die Bezeichnung leitet sich ab von den Begriffen Cranium (lateinisch für Schädel) und Sacrum (lateinisch für Kreuzbein). Das craniosacrale System umfasst die knöchernen Strukturen Schädel, Wirbelsäule und Kreuzbein, die Hirn- und Rückenmarkshäute sowie den Liquor.

Mit den Händen behandelt die Therapeutin/der Therapeut vor allem im Kopf-, Schulter und Nackenbereich sowie den Rücken- und Beckenbereich. Mit der Behandlung lassen sich bestehende Blockaden lösen und eine sehr tiefgehende muskuläre Entspannung des gesamten Körpers erzielen. Die Beweglichkeit der Schädelknochen und der Hirn- und Rückenmarkshäute wird erhöht und der Rhythmus des Liquorflusses optimiert. Im Bereich des zentralen Nervensystems wird die Funktionsfähigkeit verbessert und die Wahrnehmung gefördert, sowie ein positives Körpererleben ermöglicht. Das autonome Nervensystem wird in seiner Fähigkeit zur Selbstregulation unterstützt und harmonisiert. Die Craniosacral-Therapie wirkt ausgleichend auf der körperlichen, emotionalen und mentalen (geistigen) Ebene und ist somit eine ganzheitliche Behandlungsmethode.

Bei der Sitzung kann das Kind bzw. der Jugendliche angekleidet bleiben und liegt die meiste Zeit über auf dem Rücken auf einer Behandlungsliege. Falls ein Kind sich nicht hinlegen mag oder lieber in Bewegung bleiben möchte, kann auf dieses Bedürfnis eingegangen werden und die Behandlung wird entsprechend abgewandelt. Meist lieben Kinder, Teenager, und Erwachsene diese Behandlungsmethode jedoch sehr und lassen sich ohne Probleme innerhalb kurzer Zeit darauf ein.

In der Regel reichen 5 bis 7 Behandlungs-Sitzungen bei älteren Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aus, um eine deutliche langfristige positive Wirkung zu erzielen. Die Behandlung erfolgt meist alle zwei bis vier Wochen. Bei Babys und Kleinkindern zeigen oft einzelne Behandlungen bereits eine überraschend gute Wirksamkeit. Auf Wunsch bieten wir gerne eine Mutter-Kind-Behandlung an, das heißt es werden in einer längeren Behandlungssitzung sowohl die Mutter (oder auch der Vater oder beide Eltern) und das Kind behandelt. Bei Babys und sehr kleinen Kindern hat sich diese Form der Behandlung sehr bewährt. Die Kleinen nehmen die Entspanntheit der Mutter wahr und reagieren sehr rasch und positiv darauf.

Die Craniosacral-Therapie hat sich besonders bewährt bei...

  • Hyperaktivität
  • Aufmerksamkeitsstörung
  • Konzentrationsproblemen
  • bei Lernproblemen
  • bei Teilleistungsstörungen
    - Leseschwäche
    - Rechtschreibschwäche
    - Rechenschwäche (Dyskalkulie)
  • Nervosität
  • innerer Unruhe
  • impulsivem Verhalten
  • Schlafstörungen
  • aggressiven Verhaltensweisen
  • Sprachentwicklungsverzögerungen
  • "Schreibabys"
  • Entwicklungsverzögerungen
    - der Motorik und Feinmotorik
    - der Koordination
    - des Gleichgewichts-Systems
  • Ticstörungen
  • Stress-Symptomatik
  • Kopfschmerzen
  • Migräne - mehr zur Migräne bei Kindern
  • Muskelhypotonie/ Muskelhypertonie
  • Fehlhaltungen
  • Skoliose
  • Rückenschmerzen
  • Schulter- und Nackenverspannungen
  • emotionalen Problemen
  • Depressionen
  • unspezifischen Ängsten
  • Ablehnung des eigenen Körpers

Meist empfehlen wir eine Kombination von psychotherapeutischen Methoden und einer Craniosacral-Therapie (zum Teil in Verbindung mit weiteren Behandlungsformen) bei einer Vielzahl der oben genannten Problem-Bereiche. Die Craniosacraltherapie kann gleichzeitig mit beliebigen anderen Verfahren angewandt werden, jedoch auch als einzige Behandlungsmethode durchgeführt werden. Möglicherweise ergeben sich in der Anamnese Hinweise für eine Empfehlung, die Therapie mit Osteopathie zu kombinieren. Dies kann beispielsweise der Fall sein nach einer Zangen- oder Saugglocken-Geburt, Unfällen, Traumata oder bei bzw. nach Auffälligkeiten in der frühkindlichen Entwicklung.

Mehr Informationen über die Craniosacraltherapie im Spezialkapitel Cranio für Babys und Kleinkinder.